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Blümchenkittel und Zopfstrickpullunder

 

 

Jawohl, ich sage es gerade heraus – ich habe Angst. Kriminalität, wohin man schaut. Und das, was uns das Fernsehen seit Jahren präsentiert, ist doch nur ein billiger Abklatsch dessen, was Tag für Tag vor unserer Haustür passiert. Doch statt den Bürgern mit mehr Polizei, mehr Gefängnissen und mehr Waffen zu Hilfe zu eilen, verschärft die Politik die Situation in unserem Stadtteil auf infame Weise: Der Jugendknast in unserer Straße soll aufgelöst und verkauft werden, um ein Haus für Senioren einzurichten.

Alte Menschen! Unfassbar! Dabei weiß doch jeder, dass die sogenannte und in den Medien gehypte „Jugendgewalt“ nur die kleine, unschuldige Schwester der Seniorengewalt ist.

Erst letzte Woche wurde ein harmloser Philosophiestudent aus der Nachbarschaft von einer Rentner-Gang zusammengeschlagen. Und das nur, weil er ihnen keinen Eukalyptus-Bonbon geben wollte. Sie prügelten ihn mit ihren als Gehhilfe getarnten Schlagstöcken und prall mit Kleingeld gefüllten Handtaschen zu Boden, um dann mit ihren Gesundheitsschuhen weiter auf ihn einzutreten. Ein alter Mann fuhr mit seinem Rollator wieder und immer wieder gegen seinen Kopf. Dabei schrie er wie von Sinnen: „Isch fick Deine Omma, Du Bengel!“ 

 

Was sind das für Menschen? Sind das noch Menschen? Ja, noch. Und es werden immer mehr! Das statistische Bundesamt bestätigt, dass sich die Gruppe der sogenannten „Rentner“ immer stärkeren Zulaufs erfreut. Rentner sein ist total angesagt. Geradezu wie die Karnickel vermehren sie sich, ohne selbst daran aktiv mitzuwirken.

Das Bilden von Kommunen, auch Seniorenresidenz oder Pflegeheim genannt, liegt bei den Alten voll im Trend. Darin rotten sie sich zusammen und führen ein vermeintlich ruhiges Leben. Doch sobald es hell wird, kommen sie aus ihren Löchern und ziehen durch die Straßen. In kleinen, subversiven Zellen organisiert geben sie sich Bastelkreis und Kaffeeklatsch oder sie zocken den ganzen Tag Bingo.

 

Klingt harmlos? Ich denke, nicht.

Wahre Abgründe tun sich auf, wenn man sich zum – wie sie es nennen – „Tanztee“ im Seniorentreff „datet“. Aufgebrezelt und 47/11-gedieselt cracken sich die Alten an den krassen Beats von Helene Fischer und Howard Carpendale. Dabei sind sie allerdings nicht nur auf Granufink mit Hagebuttentee; wer cool sein will, wirft sich Weinbrandbohnen mit Klosterfrau Melissengeist ein, flackt Eierlikör und Doppelherz oder geht auf Corega-Trip mit Bio-Formel. Ebenfalls derbe am Start: die sogenannten „Herztabletten“.

Derart gekantet machen die Rentner in Gemeindehäusern und auf Alsterdampfern den Tag zur Nacht. Dann blocken sie in Bussen und Bahnen sämtliche Sitzplätze, hängen auf Parkbänken ab und lungern in Kirchen herum. Sie chillen ihr Leben mit Enten- und Tauben-Feeding, Verkehrskreuzung-Blocking und Shopper-Stopping. Dabei bewegen sie sich organisiert langsam, um den gemeinen Kaufhauskunden zu boykottieren. Eine andere Variante ist das Bezahlen ihrer Einkäufe mit nicht abgezählten Centstücken.

 

Dieses Geld ziehen sie vom Staat ab, die sogenannte „Rente“. Der öffentlichen Wahrnehmung scheint dabei völlig zu entgehen, dass die Alten dafür absolut null Gegenleistung erbringen. Im Gegenteil: Sie kochen die Krankenkassen ab, wo sie nur können, zahlen überall nur ermäßigten Eintritt und wählen mehrheitlich CDU. Nicht einmal ihre Organe sind noch zu gebrauchen!

Die ganz Abgefeimten unter ihnen hartzen noch zusätzliche Sozialleistungen wie Wohngeld oder Seniorenteller, um sich dann zu beklagen, dass es vorne und hinten nicht reicht, und dissen ihre Geldgeber, nämlich die Jugend von heute, die angeblich nichts mehr leiste.

 

Um sich dem steigenden Fahndungsdruck der Sicherheitsbehörden zu entziehen, twittern oder whatsAppen die Rentner nicht – Nein! Viel zu unsicher. Sie tauschen ihre geheimen Botschaften über Szene-Magazine aus. In der „Freizeit-Revue“ und der „Apotheken Umschau“ tarnen sie ihre Infoposts durch Artikel über Florian Silbereisen, Prinzessin Madeleine und Osteoporose.

Darüber hinaus haben sie eine Methode entwickelt, die ein Wiedererkennen von Tatverdächtigen nahezu unmöglich macht: Sie tragen Uniformen. Während sich die Frauen mit grauer Dauerwelle, schrillen Blümchenkitteln und Stützstrümpfen tarnen, sind für die Männer Haarkranz, Zopfstrickpullunder und trabbifarbene Stoffhosen absolute Must-haves.

 

Und dieses asoziale Gesocks soll nun in unserer Straße einquartiert werden? Nicht mit mir! Wir müssen diesen marodierenden Banden Einhalt gebieten!

Deshalb lauten meine Forderungen:

- Verkürzung der Grünphasen an Fußgängerampeln auf vier Sekunden!

- Heimunterbringung ist gut, aber geschlossene Heime müssen her!

- Kriminelle Rentner unverzüglich in ihre Heimatregionen abschieben: Ostpreußen, Schlesien und Westfalen!

Dann kann man sich endlich wieder tagsüber auf die Straße trauen.